Donnerstag, 11. Dezember 2014

Wie du deine Einstellung zu Schmerzen änderst

“God send me a challenge!”


Elliot Hulse schreit diesen Satz laut nach oben.


Ich dachte mir nur: Der muss verrückt sein.


Wie kann man nach Herausforderungen verlangen?


Hat der Mann keine anderen Probleme?


Versuchen wir nicht Problemen und Schmerzen möglichst aus dem Weg zu gehen?


Dennoch faszinieren uns Herausforderungen.


Und noch mehr: Scheinbar unmenschliche Herausforderungen, die oft auch mit Schmerzen verbunden sind.


Alle meine Lieblingsfilme zeigen Charaktere, die unglaubliche Schmerzen durchstehen müssen.


Was wäre Frodo ohne die Bürde des Rings und den langen Weg zum Schicksalsberg? Neo, ohne die Agenten, die hinter jeder Ecke lauern? Oder Batman, der viel einstecken muss bis er Gotham City von dem wohl verrücktesten Schurken aller Zeiten befreien kann?


Wie langweilig wären diese Filme, wenn die Helden ohne Mühe, ohne Narben ihre Mission erfüllten.


Die Faszination von Schmerz und Herausforderung


Woher kommt diese Faszination von Widerständen und Herausforderungen?


Wegen dem, was danach kommt.


Die Transformation des Schwächlings zum Helden. Er ist durch den Schmerz gegangen und hat gesiegt. Dabei hat er sein altes Ich abgestreift und ist nun mutiger, stärker und selbstbewusster.


Als ich angefangen habe an einem Buch zu schreiben, hat es mir zu Beginn viel Spaß bereitet. Nach einigen Wochen jedoch fiel es mir immer schwerer mich aufzuraffen. Ich hatte keine Lust mehr mich Stunden vor den Bildschirm zu setzen. Der Pain (zu deutsch: Schmerz) kam und ich lief davon. Ein Jahr habe ich mein Buch nicht mehr angerührt.


Das Gleiche gilt für mein Ziel, einen Körper wie Taylor Durden in Fight Club zu bekommen.


Die ersten Wochen liefen wie am Schnürchen. Doch dann kamen die vielen Alternativen.


An dem einen Trainingstag lieber ins Kino, mit reichlich Popcorn. Am nächsten Trainingstag lieber am See liegen und mit Freunden abhängen. Irgendwann war das Ziel nur noch eine vage Vorstellung und schließlich eine Erinnerung.


Ich habe mich wiedermal gedrückt.


Durch den Schmerz durch


Heute stehe ich unter der Woche um 5:30 auf und setze mich nach einer kurzen Meditation vor meinen Mac und schreibe an meinem Buch.


Um 7:30 gehe ich dann ins Fitnessstudio. 5x in der Woche. Keine Ausreden.


Was hat sich verändert?


Ich habe erkannt, dass Schmerz der treue Begleiter von Erfolg und dem Erreichen meiner Ziele ist.


Wenn du etwas reißen möchtest in deinem Leben, dann muss dir klar sein, dass es ohne Schmerz wohl nicht geht!


Jeden Morgen wünsche ich mir noch zwei Stunden weiterzuschlafen.


Wie eine fürsorgliche Mutter versucht mich mein Verstand einzulullen. Doch ich stehe auf, weil ich verstanden habe, dass genau diese Gedanken, dieses Wehklagen dazugehört. Es wird nie anders sein. Es gibt keinen leichten Weg zum Erreichen meiner Ziele und keine Abkürzung.


Ben hat es auch verstanden. In Spanien im Sunny Office Ende Oktober standen wir gemeinsam um 5:30 auf.


Wir machten kurz Yoga, arbeiteten ein paar Stunden und joggten dann die Strandpromenade entlang.


Glaubst du dass Ben’s Lebensweg und Karriere einfach so entsteht? Nein, es bedarf vieler langer Nächte und früher Morgen.


Seit ich verstanden habe, dass Schmerz zum Erfolg gehört, habe ich meine Einstellung zum Schmerz geändert.


Heute suche ich die Herausforderung und habe dabei unter anderem diese Möglichkeit gefunden meine Komfortzone zu erweitern:


Beim nächsten Mammutmarsch. 100 km. In 24 Stunden. Zu Fuß.


Ben und ich holen uns dieses verdammte Finnisher T-Shirt.


Wir wissen, dass es richtig hart wird. Wir wissen, dass wir nach spätestens Kilometer 60 pure Schmerzen sein werden. Und dass wir den Tag unserer Anmeldung verfluchen werden (okay, das tun wir jetzt schon…).


Doch wenn wir über die Ziellinie laufen (wahrscheinlich eher humpeln), dann können wir vielleicht irgendwann einmal unseren Kindern und Enkelkindern davon erzählen – von Schmerzen, und vor allem: dem Gefühl danach.


Ich glaube ich verstehe dich jetzt, Elliot. Wir sehen uns hinter der Ziellinie.


Fabian


 


Über den Autor:
Fabian RiesFabians Mission ist es Menschen zu bestärken und ihnen ihre großartigste Version näher zu bringen. Deswegen gründete er mit einem Freund die Super Hero Academy und gibt Coachings mit dem Schwerpunkt Zielsetzung und Zielerreichung. Zudem steht er gerne um 5:30 auf, macht Yoga, übt die Human Flag und kocht am liebsten vegan.


 



Wie du deine Einstellung zu Schmerzen änderst

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